Aus der Sammlung

Pendule «Erhard Moser à Schafhouse»

Pendule in Frontalansicht, um 1800, Inv. 59754

Die Pendule des Schaffhauser Stadtuhrmachers Erhard Moser besticht durch ihre üppigen Verzierungen. Der geschweifte, schwarz gefasste Gehäusekasten samt Wandsockel und abnehmbarer Bekrönung ist mit verspiegelten Messing- und Bronzebeschlägen besetzt. Als oberster Abschluss thront eine durchbrochene Vase mit Girlanden. Die Fronttüre ist in einem Rahmen gefasst und im unteren Teil mit einer durchbrochenen Dekoration versehen. Das weisse Emaillezifferblatt trägt schwarze, römische Stunden- und arabische Minutenzahlen. Auf dem Uhrwerk, mit Spindelgang und Dreiviertelstundenschlag auf zwei Glocken findet sich die eingravierte Signatur des «Erhard Moser à Schafhouse».

Mehr darüber finden Sie im Jahresbericht 2017 / 18, Seiten 194 – 198. Dieser Link führt Sie zum Eintrag in der Sammlung.

Foto: Jürg Fausch, Schaffhausen

Aus der Sammlung

Miniaturbildnis des Lorenz Spengler von Cornelius Høyer, 18. Jh.

Miniaturbildnis des Lorenz Spengler von Cornelius Høyer, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Inv. 61060

Das vom dänischen Miniaturmaler Cornelius Høyer (1741–1804) geschaffene Bildnis zeigt den Schaffhauser Elfenbeinschnitzer Lorenz Spengler (1720–1807) mit Straussenei-Pokal, Elfenbeinmedaillons und Muschel inmitten seiner berühmten Konchyliensammlung sitzend.

Schon früh war Spengler auch als Naturforscher tätig, er sammelte Mineralien, Schalen von Meerestieren (Konchylien) und verfasste zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen. Das Miniaturbildnis ist ein hervorragendes Zeitdokument für die Selbstinszenierung des Künstlers in seiner Wahlheimat Kopenhagen.

Mehr darüber finden Sie im Jahresbericht 2021 / 22, Seiten 170 – 173. Dieser Link führt Sie zum Eintrag in der Sammlung.

Foto: Jürg Fausch, Schaffhausen

Aus der Sammlung

Porträtminiatur des Carl Friedrich Markgraf zu Baden und Hochberg, 1786

Miniaturportrait des Carl Friedrich Markgraf zu Baden und Hochberg, 1786, Johann Heinrich Hurter (1734–1799), Hersteller Inv. 59878

Die Miniatur mit dem Bildnis des Markgrafen von Baden wurde vom Schaffhauser Johann Heinrich Hurter im Jahre 1786 in Karlsruhe gefertigt, wie die eigenhändige Beschriftung des Künstlers auf der Rückseite belegt. Das Schmuckstück setzt den 58jährigen Markgrafen gekonnt in Szene.
In Seitenansicht, den Kopf dem Betrachter zugewandt, suchen seine Augen den Blick des Gegenübers. Die Licht – und Schattenpartien auf Gesicht und Kleidung verleihen dem Porträt Lebendigkeit. Auf der Brust prangt der «Hohe Orden vom Schwarzen Adler», der dem Markgrafen am 14. April 1786 vom preussischen König Friedrich II. verliehen worden war.
Die Stiftung konnte das Portrait 2017 in einer Auktion erwerben.

Rückseite

Mehr darüber finden Sie im Jahresbericht 2017 / 18, Seiten 186 – 189. Dieser Link führt Sie zum Eintrag in der Sammlung.

Foto: Jürg Fausch, Schaffhausen

Aus der Sammlung

Taler, Stadt Zug, 1565

Stadt Zug, Taler, 1565, Inv. N10550

Geld hatte immer auch repräsentativen Charakter, was insbesondere bei Gold- und grösseren Silbermünzen zum Ausdruck kommt. Der eidgenössische Stand Zug liess 1565 vom Zürcher Goldschmied und Medailleur Jakob Stampfer (1505/06-1579) Stempel für einen Taler schneiden.
Die Münze ist heute bekannt als „Schneckentaler“, weil auf der Rückseite zwischen den Füssen des Erzengels Michael eine Schnecke zu sehen ist. Michael hält in der einen Hand die Seelenwaage und in der anderen ein Schwert. Auf der Vorderseite halten zwei Löwen die Schilder des Standes Zug und des Heiligen Römischen Reiches, denn formell wurde die Eidgenossenschaft erst mit dem Westfälischen Frieden 1648 unabhängig vom Reich.
Die Stiftung konnte die Münze 1997 in einer Auktion erwerben. Mehr darüber finden Sie im Jahresbericht 1997 – 2001. Dieser Link führt Sie zum Eintrag in der Sammlung.

Foto: Adrian Bringolf, Schaffhausen

Aus der Sammlung

«Panorama Todtnauberg» von Marc Bauer

Marc Bauer (*1975), Panorama Todtnauberg, 2008, Bleistift und Kohle auf Papier, 286 x 205 cm, Inv. B9770

In «Panorama Todtnauberg» von Marc Bauer scheint die Landschaft aus dem Gleichgewicht zu geraten, als würde sie aus dem Rahmen kippen und in sich zusammenstürzen. Die Zeichnung zählt zu den eindrucksvollsten Werken der Sammlung.
Worum geht es dabei? Bauer bezieht sich im Titel auf den kleinen Schwarzwaldort Todtnauberg, wo der Philosoph Martin Heidegger eine Hütte hatte. Dort empfing er unter anderem den Dichter Paul Celan und die Philosophin Hannah Arendt. Beide kritisierten den Überlieferungen zufolge Heideggers Rolle im Nationalsozialismus und sein nachgängiges Schweigen darüber. Es waren Treffen mit Konfliktpotenzial, die nach Bauers Auslegung die Welt ins Wanken brachten – zumindest im bildlichen Sinne.
Das Bild wurde im Erstellungjahr gekauft. Mehr darüber finden Sie im Jahresbericht 2008, Seiten 113 – 122. Dieser Link führt Sie zum Eintrag in der Sammlung.

Foto: Jürg Fausch, Schaffhausen

Aus der Sammlung

«Aufbrechendes Eis» von Otto Dix

Otto Dix (1891–1969), Aufbrechendes Eis, 1940.
65 x 85 cm, Inv. 72667, Foto: Rolf Wessendorf.
© ProLitteris

Im Kriegsjahr 1940 beobachtete Otto Dix von seinem Haus in Hemmenhofen aus den zugefrorenen Untersee. Er sah, wie Schweizer Truppen eine kilometerlange Rinne ins Eis sägten, um die Grenzüberquerung von Flüchtenden oder Wehrmachtssoldaten zu verhindern. Auf einen Wärmeeinbruch folgte ein schwerer Föhnsturm, der die schmelzenden Schollen in Richtung Reichenau blies. All dies hielt er in Skizzen fest. Doch das verdichtete Gemälde wirkt ambivalent: der aufgebrochene See als unüberwindbare Grenze; der widernatürlich gespiegelte Regenbogen als Zeichen aussichtsloser Hoffnung; die dräuenden Wolken als Gefahr.

Otto Dix, Aufbrechendes Eis bei Steckborn,
um 1940.
Bleistift auf Papier, 22.5 x 31.9 cm, Inv. B11795, Foto: Ivan Ivic. © ProLitteris

Wir konnten das Bild 1997 von der Otto-Dix-Stiftung erwerben. Mehr darüber finden Sie im Jahresbericht 1997 – 2001, Seiten 126 – 128. Dieser Link führt Sie zum Eintrag in der Sammlung.

Aus der Sammlung

Die Postkartensammlung Heiner Matzinger

Der Rheinfall ist ein Sujet, das in den Gemälden unserer Sammlung häufig vorkommt – in allen Stilen, Epochen und Techniken. 2019 konnten wir, als Ergänzung dazu, die Postkartensammlung von Heiner Matzinger erwerben. Sie umfasst rund 1’200 Postkarten (die ältesten stammen aus 1890) und dokumentiert die Entwicklung der Postkarten in künstlerischer als auch herstellungstechnischer Hinsicht. Eine faszinierende Zeitreise!

Postkarten aus den Jahren 1904 (Inv. 60400.054), 1913 (Inv. 60400.020) und 1900 (Inv. 60410.083)

Mehr darüber finden Sie im Jahresbericht 2019 / 20, Seiten 188 – 201.

Alle Abbildungen Museum zu Allerheiligen, Scans: Joshua Dülli, Lucca Miozzari