«Rheinfallfantasie», 4. Viertel 18. Jahrhundert, Giovanni Battista Innocenzo Colomba (1717–1801)
Öl auf Leinwand, 85.3 x 99.5 cm, Inv.-Nr. A2458
Bei diesem Gemälde handelt es sich um eine Besonderheit: eine Fantasie über den Rheinfall. Nichts stimmt mit der Natur überein und doch ist der Wasserfall als Rheinfall zu erkennen. Beidseitige Gebäude entsprechen den Mühlen zur Linken und Schloss Laufen zur Rechten, muten aber eher mittelalterlich an, insbesondere der burgartige Palast rechts oben. Mit Witz sind auch die Figuren gestaltet. Ein erotisches Moment liegt ihnen inne. Ein Stock reicht in die Höhe, gefischt wird in seichten Gewässern.
Der in Arogno im Tessin geborene Maler Giovanni Battista Innocenzo Colomba entstammte der Tessiner Künstlerfamilie Colomba und absolvierte seine Ausbildung in Lugano bei seinem Onkel. Noch in jungen Jahren verliess er die Schweiz, um in verschiedenen deutschen Städten als Bühnen- und Kirchenmaler tätig zu sein. In Hamburg und Uetersen erreichte er einen gewissen Erfolg. Später war er am Württembergischen Hof und im Königreich Sardinien tätig, bevor er nach Arogno zurückkehrte, wo er verstarb.
Die Sturzenegger-Stiftung konnte das Werk 2022 erwerben.
Dr. Andreas Rüfenacht
Kurator Kunst, Museum zu Allerheiligen
Hier finden Sie die ausführliche Beschreibung der Neuerwerbung von Giovanni Battista Innocenzo Colomba aus dem Jahresbericht 2021/2022.
Foto: Jürg Fausch, 372 dpi gmbh Schaffhausen