Aus der Sammlung

«Aufbrechendes Eis» von Otto Dix

Otto Dix (1891–1969), Aufbrechendes Eis, 1940.
Inv. 72667, © Museum zu Allerheiligen Schaffhausen und Sturzenegger-Stiftung Schaffhausen,
Foto: Rolf Wessendorf. © ProLitteris

Im Kriegsjahr 1940 beobachtete Otto Dix von seinem Haus in Hemmenhofen aus den zugefrorenen Untersee. Er sah, wie Schweizer Truppen eine kilometerlange Rinne ins Eis sägten, um die Grenzüberquerung von Flüchtenden oder Wehrmachtssoldaten zu verhindern. Auf einen Wärmeeinbruch folgte ein schwerer Föhnsturm, der die schmelzenden Schollen in Richtung Reichenau blies. All dies hielt er in Skizzen fest. Doch das verdichtete Gemälde wirkt ambivalent: der aufgebrochene See als unüberwindbare Grenze; der widernatürlich gespiegelte Regenbogen als Zeichen aussichtsloser Hoffnung; die dräuenden Wolken als Gefahr.
Wir konnten das Bild 1997 von der Otto-Dix-Stiftung erwerben. Mehr darüber finden Sie im Jahresbericht 1997 – 2001, Seiten 126 – 128. Dieser Link führt Sie zum Eintrag in der Sammlung.